Rummikub

Rummikub Steinchen-Rommé mit Spielregeln, amerikanische, Sabra und Rummikub international Regeln.

Rummikub

Steinchen-Rommé

Spielbeschreibung

Rummikub - Rommé mit Spielsteinen

Wer das Kartenspiel Rommé beherrscht, der wird auch die Spielregeln von Rummikub schnell und leicht erlernen. Denn die Ähnlichkeiten zwischen beiden Spielen sind nicht zu übersehen. Rummikub ist quasi eine Luxusvariante von Rommé und wird anstatt mit Karten mit eigens dafür entwickelten Zahlenplättchen und nach etwas anderen Regeln gespielt.

Spielen Bild

Rummikub Geschichte

Entwickelt wurde Rummikub in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts in Rumänien. Der Erfinder Ephraim Hertzano, der auch andere Artikel aus Kunststoff herstellte, nutzte auf diese Weise ein Schlupfloch gegen das damals herrschende Verbot von Spielkarten in Rumänien.

Der Name Rummikub wurde 1950 eingeführt. Hertzano und seine Familie, inzwischen nach Israel ausgewandert, stellten das Spiel zunächst in geringer Auflage in Handarbeit her. In den 70er Jahren stieg die Nachfrage allmählich an, und die professionelle Vermarktung setzte ein.

Nach Deutschland kam Rummikub schließlich 1980 und wurde damals von den Firmen Intelli und Arxon vertrieben. Im selben Jahr wurde Rummikub auch als "Spiel des Jahres 1980" ausgezeichnet. Heute vertreibt Jumbo Rummikub in Deutschland.

Die Rechte an Rummikub hält derzeit die 1978 gegründete Lemada Light Industries, die sich vollständig in der Hand von Hertzanos Familie befindet.

Verbreitung

Seit den Beginn der internationalen Vermarktung im Jahr 1977 hat sich Rummikub über 60 Millionen mal verkauft. Kein Zahlenlegespiel war bislang weltweit gesehen erfolgreicher.

Ziel des Spiels

Wie beim Rommé auch besteht das Ziel von Rummikub darin, möglichst schnell alle seine Steine durch das geschickte Legen von Sätzen loszuwerden. Wer zuerst sein Brett leer hat, gewinnt.

Spielvorbereitung

 

Bestandteile des Spiels

Der wichtigste Bestandteil eines Rummikub-Sets sind natürlich die Spielsteine. Diese bestanden im Original aus Acrylglas. Für jede der vier Farben existieren zwei Sätze mit jeweils 13 Steinen. Dazu kommen zwei Jokersteine. Insgesamt sind also 106 Steine im Spiel.

Außerdem benötigt man für jeden der zwei bis vier Spieler ein Brett, auf dem er seine Spielsteine - geschützt vor den Blicken der Mitspieler - ablegen kann.

Wenn mehrere Partien geplant sind, ist es sinnvoll, Zettel und Stift zur Hand zu haben, um nach dem Ende jeder Runde die Strafpunkte der Verlierer aufzuschreiben.

Rummikub amerikanische - Standard

"Amerikanisch" - die Standardvariante

Die Variante "Amerikanisch" ist die Grundvariante und dem klassischen Rommé am ähnlichsten; die Regelabweichungen sind nur gering.

Zu Beginn des Spiels wird ausgelost, wer anfangen darf. Dazu nimmt man Spielsteine mit unterschiedlich hohen Zahlen in der Anzahl der Mitspieler, legt sie verdeckt hin und mischt sie. Wer die höchste Zahl gezogen hat, beginnt.

Die Steine werden verdeckt gut durchgemischt, zu Stapeln á sieben Steine aufgehäuft und bilden anschließend die Bank. Jeder Spieler wählt zwei dieser Stapel, also jeweils 14 Steine, aus, und verteilt sie auf seinem Brett so, wie es für ihn Sinn ergibt. Ein Stein bleibt bei der Bildung der Stapel übrig. Er bildet den Trumpf und wird gut sichtbar auf dem letzten Stapel platziert.

Bei eiligen Spielern bleiben die Spielsteine auch schon einmal ungeordnet auf dem Tisch liegen. In jedem Fall muss auf dem Tisch ausreichend Platz für alle Spieler bleiben, um ihre Sätze auslegen zu können.

Der erste Spieler zieht einen neuen Stein. Falls er einen oder mehrere Sätze auslegen kann, die zusammen mindestens einen Zahlenwert von 21 besitzen, kann er dies tun. Dieser Vorgang wird als "Melden" bezeichnet. Anschließend kann und muss er genau einen Stein ablegen; dazu sollte er einen Stein heraussuchen, der möglichst wenig zu den anderen Steinen auf seinem Brett passt.

Dann ist der nächste Spieler an der Reihe; auch er nimmt einen neuen Stein auf, legt gegebenenfalls Sätze aus und legt einen Stein ab, um seinen Spielzug zu beenden. So geht es reihum immer weiter bis zum Spielende. Gespielt wird übrigens gegen den Uhrzeigersinn, was seinen Ursprung in Israel hat. Man legt auch auf der rechten Seite seines Bretts ab.

Das Melden

Das Auslegen von Gruppen oder Reihen wird beim Rummikub als "Melden" (engl. "melding") bezeichnet. Für die erste Meldung eines Spielers während der laufenden Partie müssen in der Variante "Amerikanisch" mindestens 21 Punkte in einem oder mehreren Sätzen auf den Tisch gebracht werden. Nach der ersten Meldung darf jede weitere Meldung auch weniger Punkte aufweisen.

Außerdem hat man nach der ersten Meldung einige Sonderrechte im Spiel. Man darf an bereits ausgelegte Sätze anlegen und statt von der Bank den obersten Stein vom Ablege-Stapel des vorhergehenden Spielers ziehen. Auch hat man das Recht, andere Steine gegen einen der Joker einzutauschen.

Mögliche Sätze

Beim Rummikub gibt es zwei Arten von Sätzen. Die so genannten Reihen ("runs") bestehen aus fortlaufenden Zahlen jeweils einer Farbe. Es können immer nur direkt aufeinander folgende Zahlen ausgelegt werden, und eine Reihe muss mindestens drei Zahlen aufweisen. Gemischtfarbige Reihen sind nicht erlaubt. Gruppen ("groups") hingegen bestehen aus drei oder vier mal der gleichen Zahl in unterschiedlichen Farben - hier sind gleiche Farben nicht gestattet.

Ein Joker kann jede beliebige Zahl jeder beliebigen Farbe ersetzen. Wird er eingetauscht und anderweitig verwendet, kann er einen anderen Wert annehmen als zuvor.

Bei den Reihen gibt es eine Besonderheit: An eine 13 darf auch eine 1 angelegt sein. 12-13-1 ist somit eine gültige Reihe, nicht aber 13-1-2.

Anlegen

Um weitere Steine vom Brett zu bekommen, gibt es die Möglichkeit zum Anlegen, allerdings nur für die Spieler, die bereits ihre erste Meldung gemacht haben. Sie können mit ihren Steinen auch dann, wenn es weniger als drei sind, bereits bestehende Sätze, die sie selbst oder andere Spieler ausgelegt haben, im Rahmen der Regeln ergänzen.

Der Joker

Der Joker ist im Rummikub äußerst hilfreich. Da bei 106 Spielsteinen nur zwei Joker im Spiel sind, ist er sehr wertvoll. Sein Zahlenwert beträgt immer so viel wie die Punktzahl des Spielsteins, den er ersetzt. Falls er am Ende des Spiels noch auf einem Brett sein sollte, zählt er mit 30 Punkten. Einen passenden Stein gegen den Joker eintauschen dürfen nur die Spieler, die schon ihre erste Meldung gemacht haben. Außerdem dürfen sie ihn nicht auf dem Brett behalten, sondern müssen ihn sofort wieder verwenden.

Besonderheit beim Ablegen

Häufig ist ein Spielstein für einen Spieler vollkommen unnütz, während ein anderer Spieler genau diesen Stein händeringend sucht, um einen weiteren Satz bilden oder einen weiteren Stein irgendwo anlegen zu können. Sofern er schon seine erste Meldung gemacht hat, ist es ihm gestattet, den gerade abgelegten Stein seines Vorgängers anstatt eines Steins aus der Bank aufzunehmen.

Der Trumpf

Der Trumpf ist ein ganz besonderer Stein beim Rummikub. Von vornherein ist er offen sichtbar, und daher kann man von Anfang an darauf spekulieren, ihn in seine Sätze einzubauen. Die einzige Hürde: Der Trumpf darf ausschließlich dann - anstelle eines Steines aus dem Haufen - aufgenommen werden, wenn mit diesem Spielzug das Spiel beendet wird.

Spielende

Eine Partie Rummikub endet dann, wenn der erste Spieler sein Brett komplett geleert hat. Wichtig ist bei diesem letzten Zug jedoch, dass der Spieler sowohl einen neuen Stein aufnimmt als auch noch einen Stein übrig hat, um ihn abzulegen. Dabei ruft der Spieler "Rummikub!". Die auf den Brettern der Verlierer noch vorhandenen Steine werden zusammengezählt. Werden mehrere Partien gespielt, lässt sich so ein Gesamtsieger ermitteln.

Tipps & Tricks

Wer hoch pokern möchte, kann auch seine Steine, anstatt sie auszulegen, bis zum Schluss auf dem Brett behalten. Schafft man es dann, alle seine Steine in einem Zug auszulegen und einen Stein abzulegen und so das Spiel zu beenden, zählen alle Punkte doppelt. Die Gefahr dabei ist jedoch, dass ein anderer Spieler vor einem selbst fertig ist und man eine hohe Anzahl von Minuspunkten bekommt. Daher muss man immer ganz genau den Spielverlauf beobachten und gegebenenfalls doch vorzeitig seine Sätze auf den Tisch bringen.

 Rummikub "Sabra"

"Sabra" - ohne Ablegen

Der Name "Sabra" leitet sich von der Bezeichnung für einen Israeli ab, der im eigenen Land geboren worden ist.

"Sabra" ist eine sehr spannende Variante von Rummikub, die deutlich länger dauern kann als die normale Variante und mitunter ein gewisses Improvisationstalent erfordert, was die Platzierung der vielen Spielsteine auf dem eigenen Brett angeht. Denn bei "Sabra" gibt es keine Möglichkeit zum Ablegen unerwünschter Spielsteine. Dementsprechend sammeln sich mitunter während des Spiels sehr viele Steine an, während bei der klassischen Variante nach jedem Spielzug maximal 14 Steine auf dem Brett verbleiben.

Bei "Sabra" muss ein Spieler entweder einen neuen Stein aufnehmen oder Steine auf dem Spieltisch auslegen. Hat er einen Stein aufgenommen, ist sofort der nächste Spieler an der Reihe, selbst wenn er nun Steine auslegen könnte. Es empfiehlt sich, "Weiter" zu sagen, damit der nächste Spieler bemerkt, dass er dran ist.

Die Regeln zum Auslegen von Sätzen sind bei Sabra deutlich flexibler. Denn man kann nicht nur anlegen, sondern bereits ausgelegte Sätze auch umbauen, sofern die notwendigen Kriterien nach wie vor eingehalten werden. Dieser Vorgang wird als Manipulieren bezeichnet.

Ein einfaches Beispiel fürs Manipulieren

Eine rote Reihe 2-3-4-5 liegt bereits aus, ebenso eine blaue Reihe 2-3-4. Der Spieler, der am Zug ist, besitzt eine schwarze 2 und eine blaue 5. Er kann nun die blaue Reihe mit der 5 verlängern und die Steine mit der 2 aus beiden Reihen entnehmen. Nach wie vor ist die Mindestlänge von drei Spielsteinen erfüllt. Aus den roten, der blauen und der bei ihm auf dem Brett vorhandenen schwarzen Zwei kann er nun eine neue Gruppe bauen.

Die Manipulationen können aber auch viel komplexer sein als in diesem einfachen Beispiel. Am Ende der Manipulation dürfen allerdings nur wieder gültige Reihen auf dem Tisch liegen, ohne dass der Spieler dabei Steine auf sein eigenes Brett zurück nimmt. Spannend wird es durch die Zeitbegrenzung von zwei Minuten für die Manipulation. Die Steine, die nach Ablauf dieser Zeitspanne nicht zu gültigen Gruppen oder Reihen gehören, muss der Spieler, der sich überschätzt hat, auf sein Brett nehmen. Außerdem muss er drei Strafsteine aus der Bank ziehen.

Durch die Manipulationen ändern sich die Möglichkeiten, seine Steine auf den Tisch zu bringen, immer wieder, und oft wird aus einer scheinbar ausweglosen Situation plötzlich ein Sieg. Sind jedoch keine Steine mehr in der Bank und ist dem Spieler, der an der Reihe ist, keine Manipulation und kein Auslegen mehr möglich, endet das Spiel. Gewonnen hat dann, wer die niedrigste Punktzahl hat, wenn man die Stein auf dem Brett zusammen addiert.

Rummikub "international"

Spielart "International"

Die Variante "International" ist die komplizierteste. Es bietet sich an, sie erst dann zu erlernen, wenn man die Grundvariante sicher beherrscht. Denn die Möglichkeiten, die bei "International" zum Gewinnen führen können, sind umfangreich.

Spielmöglichkeiten bei "International"

Jeder Spieler hat die Wahl zwischen den drei Spielmöglichkeiten "Open", "Foot" und "Hands" und entscheidet für sich selbst, wie er spielen möchte.

"Open" ähnelt der Variante "Amerikanisch" sehr. Sie ist die einzige Spielmöglichkeit, bei der ein Spieler seine Sätze offen auf dem Tisch auslegt. Hier gelten jedoch einige abweichende Regelungen. So muss die Mindestpunktzahl für die erste Meldung 50 Punkte betragen, was "Open" recht unattraktive macht. Sobald der Spieler nur noch drei Steine auf seinem Brett hat, muss er dies den anderen Spielern bekannt geben. Er darf auch schon vor der ersten Meldung einen abgelegten Stein des Spielers zu seiner Linken nehmen, jedoch nicht den Trumpf verwenden.

"Foot" kann nur dann gespielt werden, wenn mindestens einer der anderen Spieler "Open" spielt, lässt sich aber gegebenenfalls zu "Hands" oder "Open" umwandeln. Es wird geschlossen gespielt, d.h. alle Steine werden auf dem Brett gesammelt, bis der Spieler in der Lage ist, "Rummikub!" zu sagen. Er muss vollständige Sätze auf seinem Brett haben und mindestens einen Stein an einen Satz auf dem Tisch anlegen können. Danach darf kein überzähliger Spielstein mehr vorhanden sein. Auch bei "Foot" darf der Trumpf nicht aufgenommen werden.

"Hands" wird ebenfalls geschlossen gespielt. Insgesamt gibt es 40 verschiedene Hands, die zum Sieg führen können und mit verschiedenen Punktzahlen belegt sind. Die Punktzahl für den Sieg ist auch davon abhängig, ob man eine Hand ohne, mit einem oder mit beiden Jokern bilden konnte. Es ist hilfreich, wenn jeder Spieler eine Tabelle zur Verfügung hat, in der alle Hands und ihre Werte aufgelistet sind. Die meisten Hands bestehen aus Sätzen, also Reihen, Gruppen oder beidem, die bestimmte Bedingungen erfüllen. So darf z.B. nur eine Farbe vorkommen, es muss eine bestimmte Mindest- oder Höchstpunktzahl auf dem Brett erreicht werden, es dürfen nur Zahlen bis 9 oder ab 10 vorkommen und so weiter. Je schwieriger eine Hand zu erreichen ist, desto höher die Punktzahl, wenn man damit gewinnt. Für einige Hands sind keine gültigen Sätze notwendig, stattdessen müssen andere Bedingungen erfüllt sein. Beim Grand Square zum Beispiel besitzt man alle acht Steine eines Zahlenwertes. Beim Piccolo 41 Odd dürfen alle Steine auf dem Brett maximal 41 Punkte haben.

Spielverlauf "International"

Für eine Partie Rummikub "International" braucht man vier oder fünf Teilnehmer. Der fünfte Teilnehmer bringt als Dummy zusätzliche Würze ins Spiel. Denn er setzt vier Runden lang aus und übernimmt dann das Brett des vierten Spielers. Dieser wiederum übernimmt weitere vier Runden später das Brett des dritten Spielers und so weiter. Bei vier Spielern wird auf diese Vorgehensweise verzichtet.

Mithilfe der Spielsteine wird ausgelost, wer der Dealer ist und die Steine verteilt, außerdem die weitere Reihenfolge und gegebenenfalls, wer als Dummy aussetzt. Der Trumpf ist der oberste Stein des letzten Stapels; er liegt offen. Der überzählige Stein wird verdeckt auf den ersten Stapel gelegt. Dadurch erhält der Spieler, dem der Dealer zuerst die Stapel austeilt, 15 statt 14 Steine. Er zieht im ersten Durchgang keinen Stein, legt aber einen Stein ab. Im weiteren Spielverlauf nimmt jeder Spieler entweder einen Stein aus der Bank, die in dieser Variante als "Pool" bezeichnet wird, den obersten Stein aus dem Ablagestapel des Spielers zu seiner Linken - dies ist auch ohne vorherige Meldung erlaubt - oder, wenn er dadurch das Spiel mit einer Hand beenden kann, den Trumpf. Außerdem legt jeder Spieler wieder einen Stein ab.

Punktewertung "International"

Die Punktewertung bei dieser Rummikub-Variante erscheint auf den ersten Blick unlogisch, denn die Sieger bekommen Minuspunkte, 100 für "Open", 200 für "Foot", bei einer "Hand" richtet sich diese Anzahl nach mehreren Faktoren, liegt aber deutlich höher.

Die Verlierer bekommen eine positive Punktzahl gutgeschrieben. Sofern er gemeldet hat, werden nur die Werte der Steine auf dem Brett zusammengezählt, wobei die 11, 12, 13 und 1 jeweils mit 10 Punkten zählen. Das "Open"-Spiel ist also wenig risikoreich. Hat ein Spieler nicht gemeldet, bekommt er nur 100 Pluspunkte, sofern der Gewinner "Open" oder "Foot" gespielt hat. Sollte der Gewinner "Hand" gespielt haben, bekommt der Verlierer so viele Pluspunkte wie der Gewinner Minuspunkte.

Durch einige komplizierte Rechenspiele kann am Ende einiger Spielrunden ein Gesamtsieger ermittelt werden, dessen Punktzahl im Plusbereich liegt.